Ostsee-Jade (Faserkalk) – Wissenschaftlicher Überblick und Bearbeitung
Die sogenannte Ostsee-Jade ist kein echter Jadeit oder Nephrit, sondern ein feinkristalliner, oft gelb,grünlich bis grau gefärbter Faserkalk. Sie besteht überwiegend aus Calcit (CaCO₃ und wird aufgrund ihrer jadeähnlichen Optik und Polierfähigkeit häufig mit echten Jadearten verwechselt. Die Bezeichnung „Jade“ ist somit rein handelsüblich und keine mineralogisch korrekte Klassifikation.
Faserkalk entsteht durch die Umkristallisation von Kalkgesteinen, häufig unter hydrothermalen Bedingungen. Die charakteristische faserige Textur wird durch die parallele Anordnung feiner Calcitkristalle verursacht. Ostsee-Jade wird vor allem als Geschiebe an der Ostseeküste gefunden – insbesondere auf den Inseln Fehmarn und entlang der Küsten Mecklenburg-Vorpommerns.
Härte: Etwa 3 auf der Mohs-Skala
Dichte: ca. 2,7 g/cm³
Bruch: uneben bis splittrig
Struktur: feinfaserig, teils mit Bänderung oder Adern
Durch die geringe Härte ist Faserkalk relativ leicht zu bearbeiten, aber auch empfindlich gegenüber Säuren und mechanischer Beanspruchung.
Faserkalk eignet sich gut zur Herstellung von Schmuck- und Ziergegenständen.
Schneiden: Mit diamantbesetzten Trennscheiben, da konventionelle Werkzeuge den feinkristallinen Calcit oft ausbrechen lassen.
Schleifen: Beginnend mit grober Körnung (z. B. K80), schrittweise bis mindestens K600 oder feiner.
Polieren: Politur mit Oxiden wie Zinnoxid oder Ceroxid auf Filz- oder Lederträgern. Die Politur bringt die seidige bis glasartige Oberfläche des Materials zur Geltung.
Trotz ihrer Schönheit ist Ostsee-Jade relativ empfindlich. Sie sollte nicht mit Essig, Zitronensäure oder anderen Haushaltschemikalien in Berührung kommen. Ihre Wirkung als Schmuckstein ist vor allem visuell und ästhetisch – sie besitzt keine esoterische „Jade“-Wirkung im klassischen Sinne.
erstellt mit ChatGPT
Bilder von Faserkalk gibt es hier.